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Grenze Brasilien-Paraguay |
Wir nehmen einen der lokalen Busse, die direkt über die Grenze fahren. Der Bus ist ein Monster, der Motor röhrt, alles klappert, die Sitze sind uralt. Wir bekommen an unserem Einstiegsort etwas außerhalb des Zentrums noch Sitzplätze, schnell füllt sich aber der Bus. Bis zur Grenze sind es nur wenige Kilometer, der Bus quält sich jedoch nur langsam durch den zähen Stadtverkehr. Keine Klimaanlage, dafür offene Schiebefenster müssen reichen. Wir fragen uns, wie lange bei einem derart vollen Bus wohl die Grenzabfertigung dauert, gestern nach Argentinien mit gerade mal 10 Mitfahrern war das ja kein Problem, heute sind bestimmt 60 Leute im Bus und auch kurz vor der Brücke über den Parana drängen nochmals weitere Menschen rein.Über die Brücke Stop&Go - bestimmt 30min in der Sonne, es geht nur langsam voran. Und dann die Überraschung: der Bus hält an der Grenze nicht mal an!!! Keiner will einen Pass sehen, Schilder weisen zwar auch in Englisch darauf hin, dass Ausländer unbedingt ihre Papiere zeigen und sich registrieren müssen, aber keine Chance dazu für uns....
Die meisten Mitfahrer und auch wir steigen gleich am ersten Halt aus, hier beginnt die Shopping-Meile. Autos, Kleinbusse, Moto(rrad)-Taxis und Massen von Straßenhändlern und Einkäufern solange das Auge reicht. Ein Gefühl von Asien kommt in mir hoch, das ist zwar schon etliche Jahre her, aber unvergessen.
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Werkzeuge mit "Bosch"-Aufklebern - was ist da wohl echt ? |
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Ciudad del Este |
Die Mädels wollen in ein neues, klimatisiertes Shopping-Center, ich mache mich durch die Straßenhändler und den unglaublich dichten Verkehr von Taxis, Handkarren und hunderten von Moto-Taxis auf zu einem Elektronik-Markt. Laufend werde ich angesprochen, man bietet Coupons mit irgendwelchen besonders günstigen Discounts an oder Fake-Socken mit Nike-Logo oder weist einfach nur auf die tollen Angebote des nächstgelegenen Shops hin, wenn ich das richtig verstehe.
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"Echte" Ray-Ban-Sonnenbrillen - Ciudad del Este |
Diese Stadt lebt davon, dass das nahegelegene Brasilien sehr hohe Einfuhrzölle auf im Ausland produzierte Waren hat, z.T. nochmals 60% auf eh schon hohe Preise.
Das Warenangebot ist international, v.a. Klamotten, viele davon Fakes, Ray-Ban Sonnenbrillen für ein paar Euro usw. Die Elektronik enttäuscht mich aber, Vitrinen mit japanischen Markennamen oder Apple Certified Store. Drin liegen aber nur wenige echte Weltmarken, v.a. NoName oder eben nationale "Marken". Die Elektronik-Preise sind deutlich höher als in Deutschland.
Aber es macht unglaublich Spaß, sich durch die Märkte zu quälen, Menschen zu beobachten und natürlich zu fotografieren :-)
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Strassenkreuzung in Ciudad del Este |
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Strassenhändler in Ciudad del Este |
Nach drei Stunden haben wir genug von Krach und Gestank der Stadt, genehmigen uns einen Kaffee, Wasser und ein paar ziemlich teure Milka-Kekse "Made in Argentina" und dann fragen wir uns zum Bus-Stop durch. Irgendwo vierhundert Meter weiter steht ein Bus zurück nach Brasilien, rollt aber bereits. Wir steigen schnell zu. Von Anfahrt aber keine Spur, der Bus rollt weiter, nach und nach steigen immer mehr Menschen mit vollen und sehr vollen Taschen zu. Erst als der Bus wirklich voll ist, fährt er los. Paraguay interessiert sich überhaupt nicht für den Grenzverkehr, auf brasilianischer Seite steigen zwei Offizielle in den Bus und schauen sich die Taschen der Einkäufer an, einige müssen aussteigen und durch den Zoll laufen, von uns Gringos wollen sie überhaupt nichts wissen.
Wir beobachten wie ein sehr großer Reisebus mit sehr großem Gepäckraum unten im Bus anhalten muss und sehr viele Shopper mit ihren sehr großen Taschen über sehr holprige Fußwege zur Zollabfertigung laufen - und wir sind bereits durch!!
Wieder in Brasilien angekommen genehmigen wir uns im örtlichen "Bier Garten" (wirklich !!) unter Palmen einen herrlich erfrischenden Suco (einen frischen Fruchtsaft aus einer der zahlreichen brasilianischen Früchte). Wir wählen Acerola, Laranja und Morango. Einfach nur lecker !


Wir fahren durch die Stadt zu unserer letzten Übernachtung in Brasilien, diesmal ein Hostel in Santa Teresa, der Altstadt von Rio. Die Strassen sind leer, wir kommen ohne Stau und dank Navi schnell gegen 23:00h im "Bossa in Rio" an. Das Hostel ist eine riesengrosse alte Villa am Berghang und stammt offenbar aus der Kolonialzeit, wie uns der nette Mann am Empfang erklärt. Der Blick auf die Stadt ist gigantisch ! Erst gegen 1:00h fallen wir recht müde ins Bett.
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