Mittwoch, 6. Juni 2012

Tag 11 - in Anápolis angekommen

In Anápolis und schon wieder unterwegs

Nach einer kurzen aber erholsamen Nacht werden wir von Gockelgeschrei, Hunden, Autos.... geweckt und geniessen das köstliche Frühstück in unserer herrlichen Privat-Pousada. Besonders zu erwähnen ist das selbstgemachte Granola unserer Gastgeberin: man nehme eine halbierte Papaya, befreie sie von den Körnern, fülle sie mit Granola, gieße Trinkyoghurt darüber und löffle sie direkt aus dieser essbaren Müslischüssel. Mmmmmmhhhhh.


Fiat Uno & VW Fox
Lanchonete "Tante Joana"
Unser Programm für diesen Tag: Fahrt zur Farm des Bruder unserer Gastgeberin, diese liegt vier Stunden Autofahrt weg von Anapolis. 1,5h später als geplant kommen wir los, holen in Goiânia noch Tante und Neffe ab und fahren mit zwei vollbesetzten Kleinwagen weiter. Es ist ziemlich heiß und wir sind froh über die Klimaanlage im Auto. Unterwegs stoppen wir bei Tia (Tante) Joana, einer Lanchonete direkt an der Hauptstraße. In der Kaffee-/Snackbar gibt's köstliche goianische Spezialitäten und frisch gepressten Orangensaft, der uns literweise in Plastikgefäßen serviert wurde. Wir merken schon - es wird nichts mit Abnehmen in Brasilien.

Das Landschaftsbild hier ist ganz anders als an der Küste, sanfte Hügel  (fast wie auf der schwäbischen Alb): Wiesen, auf denen Rinder/Kühe grasen, dazwischen Palmen (die gibt's irgendwie nicht auf der Alb...) und andere schöne Bäume.
Die letzten 35 km führen uns über unbefestigte Straßen hinaus in die Wildnis, es scheint fernab jeglicher Zivilisation. Wir fahren über rote, sandige, z.T. wellblechartige Pisten und werden kräftig durchgeschüttelt.

Rettende Werkstatt im Niemandsland
Nur wenige Kilometer vor Erreichen unseres Zieles gibt das eine Auto plötzlich seltsame Geräusche von sich und es beginnt aus dem Motorraum zu stinken. Gott sei Dank befinden wir uns in diesem Moment kurz vor einer (sehr) kleinen Ortschaft, wo wir in einer ziemlich einfachen Autowerkstatt unser Fahrzeug auf eine Rampe zur Begutachtung stellen können. Einige Männer des Dorfes eilen herbei, um mitzuhelfen den Schaden zu analysieren. Sie stellen fest, dass eine Aufhängung des Motors gebrochen und somit das Auto nicht mehr fahrtüchtig ist.

Inzwischen kommt auch die halbe Dorfjugend zu Fuß, mit Motorrad oder Pferd vorbei und bestaunt uns "fremde Wesen". Definitiv endet dieses Abenteuer damit, dass dieses Auto abgeschleppt wird und wir deshalb vom Farmbesitzer abgeholt werden.
Glücklich und dankbar erreichen wir die Farm, wo wir herzlich empfangen werden: Am Haus hängt eine große Deutschlandflagge und am Fahnenmast weht die brasilianische Flagge.


Da am nächsten Tag ein großes Familienfest  zur Einweihung der neuen Farm mit rund 200 Gästen geplant ist, wurde extra dafür eine hauseigene Kuh geschlachtet, bei deren Zerlegung wir beeindruckt zusehen.
Nach einem leckeren Abendessen (z.B. fritierter Maniok) und einem erfrischenden Bad im Pool unterm Sternenhimmel klingt dieser aufregende Tag aus.

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